Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer by Sarah J. Maas

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer by Sarah J. Maas

Autor:Sarah J. Maas [Maas, Sarah J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783423439039
Herausgeber: dtv


37

Am Hof der Albträume gab es einen Ort, an den sich nicht einmal Keir und seine Elitetruppe der Dunkelbringer wagten. Denn sobald die Feinde des Hofs der Nacht ihn einmal betreten hatten, kamen sie nicht wieder daraus hervor. Zumindest nicht lebendig.

Aber auch die Überreste ihrer Leichen sahen das Licht der Sonne nicht mehr: Sie wanderten durch die Luke in der Mitte des kreisrunden Raums – und in die darunterliegende Grube, in der sich die Bestien bereits wanden. Mit ihren Schuppen und Klauen und ihrem gnadenlosen Hunger. Sie erhielten nicht oft Futter, denn sie kamen mit einem einzigen Leichnam mühelos zehn Jahre aus und gingen zwischen den Mahlzeiten in den Winterschlaf.

Das Blut der beiden Soldaten des Herbsthofs, das durch das Gitter im schwarzen Steinboden tropfte, weckte sie auf.

Ihr Knurren und Fauchen, ihre peitschenden Schwänze und kratzenden Krallen sollten die an Stühle gefesselten Männer zum Reden bringen.

Azriel lehnte neben der einzigen Tür an der Mauer, in der Hand den blutbefleckten Wahr-Sager. Cassian und Feyre standen zu beiden Seiten neben ihm und verfolgten gemeinsam, wie sich Rhys und Amren den beiden Männern näherten.

»Seid ihr jetzt eher bereit, uns eine Erklärung zu liefern?«, fragte Rhys und schob die Hände in die Taschen.

Nur weil Cassian wusste, dass Nesta sicher in einem Zimmer in Rhys’ Palast auf diesem Berg schlief, bewacht von der Magie seines High Lords, blieb er in diesem Raum. Die Maske lag, mit einem schwarzen Samttuch bedeckt, auf einem Tisch in einem anderen Zimmer des Palasts, ebenfalls mit Schutzzaubern versehen. Als Nesta das Bewusstsein verlor, hatte Azriel den Wind geteilt und sie vom Oorid-Moor zu Rhys’ Residenz über der Höhlenstadt gebracht. Und als Rhys nur einen Sekundenbruchteil später verschwand, hatte Cassian gewusst, dass er die Soldaten des Herbsthofs aus dem Moor holen und hierherbringen würde.

Nesta war seitdem noch nicht wieder zu sich gekommen.

Die beiden Soldaten sahen einander ähnlich, da die meisten Angehörigen der einzelnen Höfe gemeinsame Merkmale besaßen: Die des Herbsthofs hatten Haare in verschiedenen Rottönen, dazu braune, bernsteinfarbene oder grüne Augen und blasse Haut. Der Soldat auf der linken Seite hatte rotbraune Locken, der neben ihm leuchtend kupferrotes Haar. Beide starrten mit leerem Blick vor sich hin.

»Sie müssen mit irgendeinem Zauber belegt sein«, meinte Amren, als sie die beiden umkreiste. »Sie scheinen nur einen einzigen Antrieb zu kennen: anderen ohne jeden Grund Leid zuzufügen.«

»Warum habt ihr Mitglieder meines Hofs im Moor von Oorid angegriffen?«, fragte Rhys mit der sanften und ruhigen Stimme, die schon so viele gehört hatten – kurz bevor er sie in Fetzen riss.

Rhys teilte Cassians Überzeugung, dass es sich bei den Männern um die verschollenen Soldaten des Herbsthofs handelte. Aber wie sie im Oorid-Moor gelandet waren … Genau das wollten sie herausfinden. Rhys hatte versucht, in ihre Köpfe einzudringen, dort aber nichts außer Dunst und Nebel vorgefunden.

Die Soldaten starrten Cassian und Azriel an, mit einem unverhohlen bösartigen Blick in den Augen.

»Sie sind wie tollwütige Hunde … nicht mehr bei Verstand«, bemerkte Feyre von der Mauer aus.

»So haben sie auch gekämpft«, berichtete Cassian. »Ohne jede Intelligenz, nur beseelt vom Verlangen zu töten.



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